Martin Grütter · Composer
Martin Grütter · Composer
Martin Grütter
Composer

Veitstanz

for a canned performer and 17 musicians

SCHWELBRANDORCHESTER, cond. Titus Engel, Berlin 2019
Partitur

Program note:

Der Veitstanz hat unter den Gesellschaftstänzen dieselbe Stellung wie der Piranha unter den Schmetterlingen. Genauso wie dieser keine bunten Flügel hat, tanzt man jenen nicht im Fünfachteltakt, wie den Wienerwalzer, und auch nicht im Neunzehnzweiundachtzigsteltakt, wie den Falklandtango. Sein Metrum ist ein Bruch mit π im Zähler und Unendlich im Norden, aber selbst das ändert sich jeden Tag. Eine typische Veitstanz-Pirouette erkennt man unter anderem an wildem Geschrei, Fußtritten, gebrochenen Nasenbeinen, Schaum vor dem Mund und graziler Anmut beim Rollen der Augen. Aber es gibt auch tausende andere Varianten, deren Einstudierung schon so manchen Eleven in den Wahnsinn getrieben hat. Der Veitstanz zählt zu den choreophagen Tänzen: er verleibt sich andere Tänze ein und deformiert ihre Rhythmen bis zur Unkenntlichkeit. Man sagt, jedesmal, wenn ein professioneller Veitstänzer versuche, Walzer zu tanzen, tanze im Gegenzug Johann Strauss im Grab den Veitstanz. Verwunderlich ist, dass dieser lodernde, leidenschaftliche, ja nachgerade letale Tanz nur wenige Spuren in der Musik hinterlassen hat. Die meisten Veitstanz-Kompositionen enden nach maximal zwei Minuten in wirrem Gekritzel und zerrissenem Notenpapier. Mein Anliegen war, das schleunigst zu ändxefgygfrzjhpkl

Further information:

Beginning of the score (including detailed instrumentation and performance notes):

Beginning of the score (including detailed instrumentation and performance notes)